Montag, 17. April 2017

Von der Problemtik sich aufzuraffen

À demain, also: bis morgen, ist es dann doch nicht ganz geworden. Nun, wenn nichts passiert, gibt es manchmal auch nicht viel zu schreiben. Oder in diesem Fall: wird das Nichts zur Thematik.

Ich habe, wie erwähnt, letzten Mittwoch eine relevante Absage bekommen. Im zuge dessen, habe ich mir fest vorgenommen über die Osterfeiertage zig Bewerbungen zu formulieren.

Nun. Jetzt kommen wir zu dem Nichts. Das Problem an dieser Arbeitslosigkeit ist ja eben nicht nur keine Arbeit zu haben, sondern eben auch das, was dieser Zustand mit einem anstellt.

Ich musste also die letzten Tage wieder gehäuft das Thema Arbeit bzw. Arbeitslosigkeit behandeln. Es ist nämlich eine der Fragen, die man immer gestellt bekommt, egal wo man ist, egal aus welchem Kreis. Das ist ein großes Problem, auf das ich jedoch an anderer Stelle eingehen möchte.
Das Problem dabei ist eher, was diese Fragen auslösen. Man fühlt sich dadurch selbst sehr klein, unwichtig, nutzlos und so führt es einem selbst wieder die Aussichtslosigkeit vor Augen. Man wird zum Pessimist und damit verzweifelt.

In genau diesem Zustand, muss man sich dann vor den PC setzen und versuchen ein total überzeugendes Anschreiben zu formlieren. Heheeyy, ich bin super. Laden Sie mich ein, Sie finden niemand besseren.

Wer aufmerksam mitgelesen hat, dem könnte an dieser Stelle schon aufgefallen sein, dass sich die beiden letzten Abschnitte grundlegend unterscheiden.

Wir sind also konfrontiert mit Gegensätzen. Auf der einen Seite das Gefühl der Machtlosigkeit, Schwäche und Verzweiflung. Auf der anderen Seite die Demonstration von Macht, Stärke und Zuversicht.

Mir selbst fällt es in diesem Stadium sehr schwer, Bewerbungen zu formuliern. Meistens klappt es dann auch nicht und ich verschiebe diese Tätigkeit. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass ich so viele Bewerbungen schreiben müsste wie es nur irgend geht. Gleichzeitig möchte ich aber auch alles geben, um die Chance zu erhöhen, eingeladen zu werden.
Die Frage, die sich also stellt: Quantität oder Qualität?

Im Idealfall natürlich beides. Da drehen wir uns aber im Kreis, da ich der Meinung bin, nur wenn man selbst zumindest einigermaßen von sich überzeugt ist, kann man das auch so formulieren. das nächste Problem dabei ist jedoch, sich rechtfertigen zu müssen, warum genau man eben nicht `zig Bewerbungen rausgeschickt hat.
Die Psyche ist in unserer Gesellschaft allgemein ein Faktor, der oft übergangen wird. Auch in diesem Bereich darf es gar kein Faktor sein.

Diese Machtlosigkeit, vor der Tastatur zu sitzen und nicht zu wissen, was man jetzt positives über sich zu sagen hat, jedoch, die bleibt trotzdem. Egal, ob es anerkannt wird oder nicht.
Bei mir hat es sich mittlerweile einigermaßen gelegt und ich habe eine weitere Bewerbung formuliert. Ich weiß aber auch jetzt schon, wenn die nächste Absage kommt werde ich wieder einen Tag leerlauf haben, an dem ich mich nicht aufraffen kann, einen Text zu formulieren der anpreisen soll, was ich alles toll kann. Ich bin eh kein Prahler. Vielleicht ist das auch der Fehler an mir, weswegen ich anscheinend nicht als nützlich für diese Gesellschaft agieren kann.

PS: Ich habe am Freitag wieder gesagt bekommen, ich sollte doch einfach ein Buch schreiben. Als ob das so einfach wäre, den nächsten Harry Potter rauszubringen. Als ob es gesellschaftlich anerkannt, oder zumindest toleriert würde, sich Zeit zu nehmen, um ein Buch zu schreiben.

Hachja, Deutschland, deine Dichter und Denker...

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